Die Metall- und Elektroindustrie fordert von der Politik Leitplanken zur Krisenbewältigung ein

Erstellt am: 15.04.2024

Vollert: "Wir fragen uns, wo die Ressourcen und die Energie für Innovationen herkommen sollen.

Zu viele strukturelle Baustellen hemmen die Wirtschaft. Das erwartete Null-Wachstum, das für das Jahr 2024 vorausgesagt wurde, ist auch für die Metall- und Elektrounternehmen der Region Heilbronn/Franken besorgniserregend. Die Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen. Die Digitalisierung und Transformation sollten eigentlich Schwerpunkte sein, ebenso die Zukunftsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Innovationen. Doch die Probleme liegen an anderer Stelle, wie die Pressekonferenz zur wirtschaftlichen Lage der Bezirksgruppe Heilbronn/Region Franken des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall aufzeigte.

Die aktuellen globalen Unsicherheiten setzen den Firmen in der Region zu. Doch auch die hohen Energiekosten und die überbordende Bürokratie lähmen die Wirtschaft weiter. „Wir fragen uns, wo die Ressourcen und die Energie für Innovationen herkommen sollen“, sagte der Vorsitzender der Südwestmetall-Bezirksgruppe Heilbronn/Region Franken, Hans-Jörg Vollert, am Donnerstagabend in Heilbronn. Die Region sei bis vor wenigen Jahren industriell noch maßgeblich vom Verbrennungsmotor geprägt gewesen und sei nach wie vor sehr stark im Automotive-Bereich. „Die Transformation beschäftigt nahezu alle Unternehmen der Region und nimmt einiges in Anspruch“, so Vollert. Die richtigen Leitplanken zu setzen für die dringend benötigte Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Unternehmen sei aber zunächst eine Aufgabe der Politik.

„Wir stellen uns den Herausforderungen der Zeit und tun dies mit allen Werkzeugen, die uns zur Verfügung stehen“, sagte Jörg Ernstberger, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Heilbronn/Region Franken. „Es gibt jedoch Faktoren, die wir schlichtweg nicht in der Hand haben. Die lähmende Bürokratie ist einer dieser Faktoren.“ Der politische Wille zum Bürokratieabbau sei in der Praxis leider kaum wahrnehmbar, bemängelte Ernstberger.

Ernstberger bewertete den geplanten Innovationspark Künstliche Intelligenz in Heilbronn als hervorragendes Zeichen, um im globalen Wettbewerb in diesem zentralen Bereich bestehen zu können: „Hier werden sicherlich neue Schwerpunkte gesetzt werden. Aber auch hier werden wir die richtigen politischen Rahmenbedingungen benötigen, um das entstehende Potenzial gewinnbringend zu nutzen.“

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