Metallarbeitgeber der Region Heilbronn-Franken setzen während der Corona-Pandemie verstärkt auf mobiles Arbeiten

Erstellt am: 05.02.2021

Ernstberger „Mobile Arbeit überall dort, wo keine zwingenden betriebsbedingten Gründe dagegen sprechen“.

Heilbronn - Die Metallarbeitgeber in der Region Heilbronn-Franken setzen während der Corona-Pandemie verstärkt auf mobile Arbeit / Homeoffice.
Eine Umfrage der Bezirksgruppe Heilbronn / Region Franken ergab, dass in den stark von Produktionsarbeitsplätzen geprägten Betrieben 53 % der befragten Unternehmen bis zu 30 % der Arbeitsplätze für mobiles Arbeiten / Home Office als geeignet bewerten, d.h. keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen. Ein Fünftel der Unternehmen sieht eine grundsätzliche Eignung sogar für mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze.
 „Viele Betriebe sehen das Angebot von mobiler Arbeit oder Homeoffice als Vorteil im Wettbewerb um die besten Fachkräfte. Zudem sind sich die Unternehmen ihrer Verantwortung in Bezug auf Arbeits- und Gesundheitsschutz während der Corona-Krise von Beginn an bewusst gewesen – bereits ohne eine gesetzliche Verpflichtung hierzu“, sagte Jörg Ernstberger, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Heilbronn/Region Franken des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall. „Zwingende betriebsbedingte Gründe müssen beim Einsatz von mobiler Arbeit / Homeoffice jedoch eine zentrale Rolle spielen. So kommt die Metall- und Elektroindustrie im Rahmen der Produktion und den produktionsnahen Bereichen natürlich an ihre Grenzen“.

Gründe, die gegen Homeoffice sprechen, sind vielfältig

Wenn zu viele Arbeitnehmer oder gar komplette Teams gleichzeitig im Homeoffice arbeiteten, könne dies betriebliche Abläufe beeinträchtigen, so Ernstberger. Absprachen und Brainstormings würden erschwert, darüber hinaus bräuchten Projektteams regelmäßigen persönlichen Kontakt, da kreativer Austausch nicht vollständig ins digitale verlagert werden könne. Als sehr häufiges Ärgernis nennen Arbeitgeber die schlechte Internetverbindung zuhause.
„Corona zeigt uns die digitalen Hausaufgaben klar auf. Die Region der Weltmarktführer braucht flächendeckend eine Breitbandversorgung mit schnellem Internet, um auch dort mit den Weltmarktführern auf Augenhöhe zu sein“, so der Geschäftsführer der Bezirksgruppe Heilbronn / Region Franken.
Ernstberger verwies auch auf den teilweise schwierigen Spagat zwischen Kinderbetreuung, Homeschooling und produktiver Arbeit. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sehen zudem die fehlende Trennung von Arbeits- und Privatsphäre einerseits sowie die Gefahr einer Entgrenzung andererseits als valide Hemmnisse mobiler Arbeit / Homeoffice an. So melden viele Arbeitgeber, dass sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach einigen Monaten Homeoffice im verstärkten Maße isoliert fühlten. „Idealerweise ist Arbeit sinnstiftend und lebt vom sozialen Austausch. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind in der jetzigen schwierigen Phase zum Teil schlichtweg froh, sofern es die Schutzkonzepte zulassen, ihren Arbeitsplatz wieder einmal aufsuchen und Ihre Kolleginnen und Kollegen sehen zu dürfen.“

 

 

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